DIE FRANKFURTER KÜCHE

1. August 2013 by in ON THE ROAD
Frankfurter Küche

Was assoziiert man mit Frankfurt? Banken, Würstchen, Flughafen….naja, und als Design interessierter Mensch eben noch die Frankfurter Küche. Entworfen von Margarete Schütte-Lihotzky in den späten 1920er Jahren für das Großprojekt „Neues Frankfurt“, in dessen Rahmen damals 15.000 neue Wohnungen geschaffen wurden. Eine Zeit, in der die Tuberkulose in den Großstädten wütete und sich Familien nach fließend Wasser, Strom, frischer Luft und etwas Grün sehnten. Als einzige Frau unter etwa 60 Architekten, auch Mart Stam und Walter Gropius mischten mit, wurde an sie (die niemals kochte!) die Aufgabe herangetragen, die Küchen zu entwerfen. Ja, ziemlich klischeehaft. Im Ernst-May-Haus in der gleichnamigen Siedlung kann man noch gut in das damalige Leben eintauchen. Bescheiden für heutige Verhältnisse, keine Frage, aber mit einer ordentlichen Portion Charme und eben der ersten Einbauküche der Welt – der Frankfurter Küche.  Ein Höchstmaß an Funktionalität auf meist nicht mehr als 5qm. Wirklich beeindruckend! Zurecht gebührt dieser Frau bis heute großer Ruhm.

 

 

Im A&W Magazin konnte man zuletzt eine aufgefrischte Version der Frankfurter Küche bestaunen. Die im Farnkfurter Stadtteil Sachsenhausen lebende Architektin Marie-Theres Deutsch zeigte in der Ausgabe 3/2013, dass diese Küche, wenn man sie heutigen Standards anpasst, noch immer funktioniert. Mein Highlight: Das an die Wand geklappte Bügelbrett! Da würde das Bügeln zu meiner Lieblingsbeschäftigung werden. Neid-Faktor: unermesslich!